1920 - 1929
Zwei Jahre nach Kriegsende begann langsam wieder der normale Turn- und Sportbetrieb in den einzelnen Vereinssparten. Neuer erster Vorsitzender wird Heinrich Best, unter dem die Mitgliederzahl in den folgenden Jahren auf mehr als 400 anwuchs.
1921 schlossen sich der Fußballclub Hassia Rüsselsheim sowie der Athletenclub „Germania“ dem Verein an, der sich kurz darauf in Turn- und Sportvereinigung Rüsselsheim e.V. umbenennt. Die TUS wird Mitglied im Arbeiter Turn- und Sportbund sowie im Arbeiter-Athletenbund.
1925 wurde aus den Reihen der Turner und Faustballer die Handballabteilung der TUS gegründet, die ein Jahr später das erste Freundschaftsspiel gegen die SKG Bauschheim mit 3:1 gewinnt.
Zu dieser Zeit sorgte auch eine Parterreakrobatengruppe der TUS mit dem zungenbrecherischen Namen „Die 6 MARELEHABEDI“ für viel Aufsehen, die mit ihren Auftritten die Vereinsfarben weit über die Rüsselsheimer Grenze hinaus bekannt machten. Die außergewöhnliche Bezeichnung der Gruppe resultierte aus den Nachnamen ihrer sechs Mitglieder: Jakob Maurer, Heinrich Reinheimer, Georg Leichtweiß, Jakob Hauf, August Beuerle und Fritz Diehl.
Wo sie auch auftraten, ob im Variete des damals sehr bekannten Frankfurter Schumann Theaters, bei der 1. Internationalen Arbeitersportolympiade in Frankfurt, bei der 550-Jahrfeier der Buchdrucker in Mainz oder beim Westdeutschen Turnfest in Mainz – sie wurden stets stürmisch gefeiert. Und sie waren echte Amateure, kassierten nie irgendeine Gage.
Auch auf kulturellem Gebiet war der Verein damals sehr rege: Die Fastnachtsveranstaltungen (Maskenbälle und Sitzungen) sowie die Aufführung von Theaterstücken im Frankfurter Hof bzw. dem Adler-Saal waren sehr beliebt und stets ausverkauft.