1960 - 1969
Im November 1961 betätigten sich die Handballer der TUS als Pioniere der Städteverschwisterung zwischen Rüsselsheim und Evreux. Als einer der ersten Rüsselsheimer Sportvereine fuhren sie in die französische Schwesterstadt in der Normandie, wo sie von den dortigen Handballvereinen Coprim und Post empfangen wurden.
Ein "Deal" mit dem damaligen Sportamtsleiter Willi Hofmann hatte dies ermöglicht: Zu Gunsten des Nachbarn Turngemeinde Rüsselsheim verzichteten die TUS-ler damals auf Berufungen in die Handball-Stadtauswahl und bekamen als Gegenleistung für diesen Verzicht die Fahrt nach Evreux angeboten.
Schon damals bahnten sich die ersten privaten Freundschaften an, die in den Folgejahren noch intensiviert wurden und auch 40 Jahre später beim Jahrtausendwechsel noch Bestand hatten. Unvergessen bleibt der 1. Mai 1962, als beim damals traditionellen Sporttag der Stadt Rüsselsheim 5000 Zuschauer im Stadion die Handball-Freundschaftsspiele der TUS-Teams gegen die Gäste aus Evreux verfolgten.
Das sportliche Aufeinandertreffen stand allerdings nie im Vordergrund der alljährlichen Treffen; es war vielmehr nur Mittel zum Zweck.
Einschneidende Veränderungen gab es 1962 auf den drei Kegelbahnen im Vereinslokal. "Kegeljungen zum Aufstellen der Kegel müssen aus Sicherheitsgründen mindestens 18 Jahre alt sein", lautete eine neue Vorschrift des Hessischen-Kegler-Verbandes. Weil sich in diesem Alter kaum jemand für diese nur gering entlohnte Tätigkeit interessierte, entschloss sich der Vorstand, die Bahnen mit einer Aufstell-Automatik auszustatten. Mit der Einweihung dieser Automatik am 17. Juni hatte somit die moderne Technik im Keglerheim Einzug gehalten.
1962 wurde innerhalb der TUS auch eine neue Fußballabteilung gegründet. Die Fußballer rekrutierten sich vornehmlich aus Bewohnern der Opel-Wohnheime, deren Leiter Reinhold Jablonski als langjähriges, engagiertes Vereinsmitglied der TUS auch für die sportliche Betreuung der Kicker verantwortlich zeichnete. Zwei Jahre war die TUS am Punktspielbetrieb der B-Klasse beteiligt, ehe sich einige Fußballer des Wohnheims beruflich veränderten und deshalb nur noch eine Sondermannschaft gemeldet werden konnte.
1967 müssen die Sportler der TUS umziehen. Das vereinseigene Sportgelände rechts neben dem Keglerheim, mit dem vom Wald umgebenen Rasenplatz, wird im Einvernehmen mit der Stadt gegen das etwas größere Gelände links vom Keglerheim getauscht. Eine Maßnahme, die wegen der Planung des heutigen Kurt-Schumacher-Rings, der mitten durch unser altes Sportgelände führt, unumgänglich war. Die Stadtkasse war seinerzeit noch prallgefüllt, weshalb die TUS mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Kommune auf dem neuen Gelände vier Kleinfeld-Rasenplätze anlegen sowie Umkleide- und Duschkabinen bauen konnte.
Auf dem neuen Sportgelände laden die Handballer 1967 erstmals auch zu ihrem Spießbratenessen am Vatertag ein.